KlarText - Die Texte der Ihre Kinder Lieder
Kalenderblatt (Text & Musik
von Sonny Hennig und Ernst Schultz)
Das hier sind Sprechblasen - ich meine,
Kalender-Spruchblasen:
Die Tage waren kurz,
doch meine Nächte ziemlich lang -
ich hatte die Nase wieder voll
und fuhr Geisterbahn.
Hinauf in die Tiefe, wo die Sterne sich drehn -
ich allein war so schnell wie
7 Zwerge.
leider war ich hellwach,
doch ausser in mir war nichts los -
meine Hände lagen
sauber
und frischgefaltet im Schoss -
wir waren was wir werden,
doch wir bleiben was wir sind.
Vor uns der Abfall - unsre Berge
Manchmal höre ich mich ganz leise schrein:
Ich will kein Kalenderblatt sein!
Endlich kann ich an die Kreuzung
doch das Leben dort bleibt stehn,
weil die Panzerknacker wieder mal
die Wegweiser verdrehn.
Darum sind die, die jetzt da sind,
auch nicht die, die bald dort sind -
ihr Gebet ruft laut nach einem Retter - Hilfe!
Und wie unsre Tage vergehen,
zeigt uns die Zahl auf dem Blatt,
wenn ein neuer beginnt,
reißt man den alten vorher ab.
Todsicher bleibt mir wieder nur der Blues -
nicht nur im Herbst fall'n meine Blätter.
Zuerst versprach mir die Prinzessin
ihr Holz vor dem Haus,
doch die Schlampe hat's dann doch dem
Froschkönig verkauft -
jetzt ist sie Königin, und spricht fliessend "Quak"
und er quält ihr Holz mit seinem Messer.
Und ab und zu tauch ich gern
im Anzug nach Mondschein
und finde Perlen vor den Säuen
doch die nennen mich Schwein!
Auf'n Wasser legt der Mond sein silbernes Licht -
als Dieb fändt ich goldenes besser.
Der letzte Vers:
Es ist aus, aus, aus und vorbei -
so weinte mal ein Käfer am 30. Mai
ein Junikäferchen war er nämlich nicht -
so gab ihm die Natur die rote Karte.
Ja, und mit geschlossenen Augen
geh ich jetzt in mir vor -
ein Universum ohne Ende, ein Himmel ohne Tor.
Was gut oder schlecht ist,
fragt sich erst mal für wen -
ich stimm die Gitarre und warte.
Manchmal hör ich mich ganz leise schrein:
ich will kein Kalenderblatt sein!
Die letzte Oper
Jeder tanzt
Ihr Meister der Angst
nennt euch Militär,
ihr baut Todesmaschinen
zu Luft, Land und Meer.
Versteckt euch hinterm Schreibtisch
oder im Aufsichtsrat,
doch es gibt kaum jemand,
der euch nicht erkannt hat.
Nie was andres getan,
als immer nur zertören -
ihr spielt mit der Welt,
als würde sie euch nur gehören.
Ihr gebt mir 'n Gewehr
doch ihr versteckt euch vor mir.
Und wenn's euch zu heiß wird,
dann verschwindet ihr hier!
Ihr und betrügt
für Judasl-Lhn -
ihr glaubt an den Sieg
der ganzen Menschheit zum Hohn.
Doch eure Augen
und in euer krankes Gehirn
seh ich auch durch das Panzerglas
vor eurer Stirn.
Ihr schärft alle Zünder,
und dann Feuer frei!
Ihr lehnt euch zurück
und trinkt euren Whisky dabei.
Ihr seht es mit an im Fernsehn
zuhaus am Kamin -
und unser Blut quittiert euren Gewinn.
Ja, ihr schafft unsre Ängste
mit unserem Geld -
auch die Angstvor der Frage:
setze ich ein Kind in die Welt?
Es wäre verloren, bevor's geboren ist -
ihr seid es nicht wert,
daß Blut in euch fließt!
Aber was weiß ich schon,
euch zu kritisieren -
hab ja keine Erfahrung,
und hab nie promoviert.
Aber eins ist mir klar,
und eins weiß ich sehr gut:
daß nicht einmal Jesus verzeiht,
was ihr tut!
Noch eine Frage -
was bring euer Gold -
kauft es euch Vergebung,
wenn der Teufel euch holt?
Na, ihr werdet ja sehn,
wenn es dann soweit ist -
es hilft euch kein Geld
und es hilft keine List
Und ich hoff-, ihr krepiert -
und ich hoff', es ist bald!
Und ich folg eurem Sarg
an einem Regentag, und mir ist kalt.
Doch ich schau genau zu,
wie maneuch alle vergräbt -
und ich bleib, bis ich sicher bin,
daß keiner mehr lebt!
Originalversion: Masters of War, Bob Dylan
Baklava (Text & Musik
von Sonny Hennig und Ernst Schultz
Kein Kuchen dieser Erde schmeckt so süß wie
Baklava -
ein Honigkuchen, den man heiß genießt
Baklava -
man beißt hinein und ist im Paradies
Baklava -
Tamam!
Tief unter der Erde
Beim Zahnarzt
Aussteiger-Blues (Text & Musik
von Sonny Hennig und Ernst Schultz)
Hier ein wichtiger Hinweis der Verkehrsaktiengesellschaft für alle
Einsteiger:
"Wenn Sie aussteigen wollen,
drücken Sie den Knopf am Haltegriff.
Wenn Sie aussteigen wollen,
drücken Sie den Knopf am Haltegriff.
Das Signal über der Tür leuchtet auf.
Vorsicht, dir Türen gehen selbständig auf!
Vorsicht, dir Türen gehen selbständig auf!
Und bleiben solange offen,
solange Sie auf dem Trittbrett steh'n.
Die Schranken fallen hinter Ihnen zu!
Die Schranken fallen hinter Ihnen zu!
Wenn Sie ausgestiegen sind -
Wenn Sie ausgestiegen sind!
(Orginalton V.A.G. Nürnberg, Hinweisschild in einer
Strassenbahn)
Ganz bestimmt
BABYLON
(Musik & Text von Sonny Hennig)
Eine kleine Hand voll Liebe
Hab' ich gestern noch gesucht
Heute weiß ich, ich hab' nichts gefunden
Auf der einen Seite Goldrausch
Auf der anderen ein Hungerfeld
Dazwischen nur dumme Kunden
Denn wenn der Mensch nach den Sternen greift
Dann wird nichts verschont
Einer stribt den Hungertod
Der andere fliegt zum Mond
Babylon - ich seh dich zum Himmel geh'n
Babylon - du erschlägst meine Zeit
Aus Jesus wurde Judas
Und aus Liebe Macht
Nur das alte Kreuz ist geblieben
Vor mir sehe ich viele Führer
Die zum Würfelspielen geh'n
Und sie verspiel'n unseren Frieden
Doch die braven Menschenkinder
Nahmen das in Kauf
Und wenn ich aus der Luft falle
Fängt mich niemand auf
Babylon - ich seh dich zum Himmel geh'n
Babylon - du erschlägst meine Zeit
ROSA ROT
DIE GRAUE STADT
8
VOR ZWEI (Musik & Text von Ernst Schultz)
Schon wieder 8 vor Zwei
Ein Auge fällt zu die Ruhe schreit
8 vor Zwei sieht der Tag anders aus
Schon wieder 8 vor Zwei
Ich denke oft
An einen alten, jungen Mann
Der jeden Tag viel Zeit verliert
Und vielleicht unterwegs krepiert
Schon wieder 8 vor Zwei
Ich fühl' mich fast zu Haus'
In diesem Scheiß-Hotel
WORTE
UNTERWEGS (Musik & Text
von Ernst Schultz)
Unterwegs vergessen wir die Zeit
Bald weiß keiner mehr
Wo wir waren, wo wir sind
Andere Augen setz' ich unterwegs auf
Hinter meine Ohren
Schreibe ich ein neues Lied
Unterwegs auf der Autobahn:
Einer von weit her hält uns an -
Komm' steig ein
Unterwegs bin ich manchmal nirgendwo
Über kreuz und quer
Doch heute abend spiel' ich hier
KENNST DU DEN MANN
SCHLAF-LIED
Ich steh hier im Keller
Wasser bis zum Knie
Überall stehen Trümmer
Schlimmer wars noch nie
Jeder will mal treten
Doch nach oben nie
Manche jagt der Feuerhund
Wie das Federvieh
Es gibt Menschen wie Sand am Meer
Keiner sieht den anderen mehr
Menschen wie Sand am Meer
Niemand sieht das Ufer mehr
Alle Köpfe reden
Sich die Augen wund
Jeder läßt sein Wasser
Jeder spielt gesund
Eine müde Seele
Legt sich in ihr Grab
Irgendwo im Dunkel
Weint ein neuer Tag
Es gibt Menschen wie Sand am Meer
Keiner sieht den anderen mehr
Menschen wie Sand am Meer
Niemand sieht das Ufer mehr
MANTEL IM WIND
STRASSENKIND (Musik & Text Sonny Hennig)
TOTER SOLDAT
(Text & Musik von Ernst Schultz)
Toter Soldat
Deine Feldpost im Regen der wie Feuer fällt
Toter Soldat
Und daneben der Segen der kein Wort mehr hält
Dreht Euch um
Seine Spuren sind nicht leer
Vor ihm neben ihm tausend mehr
Viele träumen von zwei Beinen
Lassen einen Heiligen scheinen
Bringen jeden Stein zum weinen
Augen gradeaus und immer zu Befehl
Toter Soldat
Deine Feldpost im Regen der wie Feuer fällt
Toter Soldat
Und daneben der Segen der kein Wort mehr hält
Sanduhrensand auch in seinem Gewehr
Schon am Morgen war sein letzter Tag zu schwer
Viele träumen von zwei Beinen
Lassen einen Heiligen scheinen
Bringen jeden Stein zum weinen
Augen gradeaus und immer zu Befehl
Toter Soldat
Deine Feldpost im Regen der wie Feuer fällt
Toter Soldat
Und daneben der Segen der kein Wort mehr hält
KOMM ZU DIR
(Text & Musik von Olders Frenzel und Sonny Hennig)
Jeder Mund schlägt Dich nieder
Weil er Feuer trinkt auf Dein Wort
Ist die ganze Welt voller Angst
Sind die Hände leer
Ist Dein Schutzengel arbeitslos
Wie Dein Teddibär
Komm zu Dir
Komm zu Dir
Komm zu Dir
Komm zu Dir
Einen Weg gibt es immer
Deine Strahlen sprechen gut
Gebe was Du zu geben hast
Und nimm nichts weg
Liebe vor einer weißen Wand
Ist wie ein roter Fleck
Komm zu Dir
Komm zu Dir
Komm zu Dir
Komm zu Dir
HEXENHAMMER
(Text & Musik von Ernst Schultz)
Hexenhammer
Hexenhammer auf die Nägel
Hexenhammer schlägt wie Sturm in meine Segel
Türen fallen in mein Haus
Und graue Herren fragen
Daß ich rote Fahnen habe
Will ich ihnen nicht sagen
Hexenhammer
Hexenhammer auf die Nägel
Hexenhammer schlägt wie Sturm in meine Segel
Ich fahre öfters aus der Haut
Und schlucke eine Reise
Doch sogar wenn ich oben bin
Seh ich unten die Scheiße
Hexenhammer
Hexenhammer auf die Nägel
Hexenhammer schlägt wie Sturm in meine Segel
Lange Haare fliegen im Wind
Und viele Leute lachen
Wenn sie könnten wie sie wollen
Würden sie Hexenjagd machen
Hexenhammer
Hexenhammer auf die Nägel
Hexenhammer schlägt wie Sturm in meine Segel
MUTTER BEKOMMT EIN KIND (Musik & Text Sonny Hennig)
LEBEN SIE WOHL
WEISER
SCHNEE, SCHWARZE NACHT (Text & Musik von Sonny Hennig)
Die Wände sind grau und das Zimmer ist kahl
Der Boden ist feucht und das Licht eine Qual
Ein Mädchen braucht keine Liebe mehr
Ohne Schnee ist ihr Leben leer
Das ist Leben für sie
Doch sie glaubt an ein Spiel
Weißer Schnee schwarze Nacht
Weißer Schnee schwarze Nacht
Der silberne Löffel kocht für sie ab
Der Gürtel schnürt ihr die Vene ab
Sie drückt die Nadel tiel in ihr Blut
Dann schießt sie ab und versinkt in der Glut
Der Schnee gibt ihr alles und Schnee hält sie warm
Zitternt löst sie den Gürtel vom Arm
Das ist Leben für sie
Doch sie glaubt an ein Spiel
Weißer Schnee schwarze Nacht
Weißer Schnee schwarze Nacht
Sie liegt da und bezahlt den Preis
Freiheit wird zur Einsamkeit
Sie glaubt nicht was kommt und sie glaubt nicht was war
Sie stirbt ihr Leben bevor sie es überhaupt sah
Das ist Leben für sie
Doch sie glaubt an ein Spiel
Weißer Schnee schwarze Nacht
Weißer Schnee schwarze Nacht
Ich sehe wieder grün
Der Traumtänzer
Synthetischer Orient Nr. 1
Nur ein Spanier
Kirchenlied
Kurt Mittag, 55, staatenlos
XY
(Musik & Text von Ernst Schulz)
Er war unterwegs,
und kam an ein Gasthaus,
den ganzen Tag lang
war er gefahren.
Er setzte sich hin,
und kaum einer sah ihn an -
im Fernsehen kam grad
'XY Zimmermann'.
Täter gesucht
so Mitte 20
Nase und Ohren
und lange Haare.
Jacke aus Leder
und schwarze Schuhe
- er sah fast genauso
wie du oder du aus!
Auf einmal war er nicht mehr allein -
da sitz er, rief einer,
und faßte ihn an.
Er wollte erklären
er wollte sich wehren,
doch einer hielt ihn fest,
und der andre schlug zu!
Dann waren es viele,
und einer schrie laut:
Hängt ihn doch auf,
so wie der ausschaut!
Er hatte Schwein -
es kam die Polizei,
die nahm ihn mit,
und bald war er frei.
Die Leute im Gasthaus
trinken viel Bier
und Irren ist menschlich -
im Allgemeinen
wird sehr wenig gedacht,
und wer denkt dabei schon
gleich an Hexenjagd -
Paranoia Picknick
Stück für 2 Schreibmaschienen
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